Wird die Entscheidung getroffen zu bauen, das eigene Haus oder die eigene Wohnung zu modernisieren, umzubauen oder zu erweitern, dann entstehen zwangsläufig unzählige Fragen.
Bei der Suche nach Antworten spielt die Nutzung des Internets eine immer größere Rolle, wie in allen Bereichen des Lebens. Angebote von Baufirmen und Materialherstellern, Baufinanzierern und -versicherern stehen neben Kommunikationsplattformen von Privatpersonen, Verbänden und Interessenvertretungen oder Anbietern von Qualitätssiegeln oder -labeln. Wie seriös und belastbar gefundene Fakten sind, ist dabei nicht auf den ersten Blick erkennbar. Die Themen „Planen, Bauen, Modernisieren“ sind sehr komplex, die Daten im Netz nicht selten auch für gewiefte Laien und geschulte Nutzer unübersichtlich und schwer zu bewerten.
Die Vielzahl von Plattformen, Portalen, Beiträgen, Ratgebern und Hilfsangeboten im Detail zu beurteilen oder einzelne Empfehlungen zu geben, ist seriös nicht möglich. Deshalb werden nachfolgend ausgewählte Beispiele benannt, die für Bauherren und einschlägig Interessierte als hilfreiche und seriöse Informationsquelle dienen können, ohne dabei aber den Anspruch auf Vollständigkeit, Alleinstellung und fachliche Richtigkeit erfüllen zu können.
Gebäude, Baukonstruktion und Baustoffe – die Qual der Wahl
Die Art und Auswahl möglicher Gebäudetypen, Konstruktionen und geeigneter Stoffe ist unglaublich vielfältig und abhängig von der jeweiligen Zielsetzung. Was möchte ich kurz-, mittel- und langfristig erreichen? Wie korrespondiert das mit der Lebensplanung? Daneben spielen das Budget, öffentlich-rechtliche Vorgaben sowie persönliche Wohnwünsche eine Rolle.
Mögliche Informationsquellen dafür:
Nachhaltiges Bauen, Planungs- und Bauqualität – eine Investition in die Zukunft
Wesentliche Basis für ein nachhaltigen Gebäudes oder eine nachhaltige Modernisierung ist die Planungs- und Bauqualität, die von der ersten Idee über die Herstellung auch Auswirkungen auf die Nutzung und Unterhaltung des Gebäudes hat. Die Qualität und Auswahl der Baustoffe und deren Verwendung ist dafür wichtig und spielt auch im Zusammenhang mit Wohnkomfort, Wohngesundheit und Werthaltigkeit eine wesentliche Rolle. Prüfkriterien, Qualitätssiegel und Prüfzeichen können unterstützen.
Mögliche Informationsquellen dafür:
Baubegleitende Qualitätskontrolle
Energieberatung Expertenservice
Energieeffizienz – das Diskussionsthema der Gegenwart
In privaten Haushalten werden rund 85 Prozent des gesamten Energiebedarfs für die Beheizung und die Erzeugung von Warmwasser verwendet. Bei nicht oder schlecht gedämmten Bestandsgebäuden ist es bezogen auf Neubauten ein Vielfaches. Die technischen Möglichkeiten für Verbesserungen umfassen Wärmedämmmaßnahmen ebenso wie die solare Warmwasserbereitung und den Einsatz modernster Heiz- und Lüftungstechnik. Im Neubaubereich spielen hocheffiziente Konstruktionen, wie z.B. Passivhäuser, eine Rolle. Zusätzlich können auch kleine Maßnahmen oder Änderungen bei der Nutzung hilfreich sein.
Mögliche Informationsquellen dafür:
Energieberatung Expertenservice
Schritt für Schritt zum Effizienzhaus
EnEV und Energieausweis- gesetz(t) für Neu- und Bestandsbauten
Seit dem 1. Mai 2014 ist die Energieeinsparverordnung (EnEV 2014) in Kraft getreten, setzt dabei die Vorgaben der Europäischen Union zur Verbesserung der Energieeffizienz von Gebäuden um. Welche speziellen Anforderungen sie dabei an Bauherren, Modernisierer und Hauseigentümer in Form von Nachrüstpflichten oder den Energieausweis stellt und welche Vorgaben zukünftig für Neubauten zu beachten sind, wird zum Beispiel auf den Internetseiten von Energieagenturen und einschlägigen Fachportalen ausführlich aufgeführt.
Mögliche Informationsquellen dafür:
DENA-Gütesiegel Energieausweis
Thermografie und Blower-Door – sinnvolle Kontrollmaßnahmen?
Technische Messverfahren, wie die Blower-Door-Messung oder thermografische Aufnahmen mit einer Wärmebildkamera helfen, Probleme oder Fehler zu erkennen und zu lokalisieren. Zur Bestandsaufnahme vor Modernisierungen oder als Kontrollmessungen nach Fertigstellung in Neubau und Bestand sind sie hilfreiche Mittel zur Überprüfung der notwendigen Luftdichtheit der Gebäudehülle. Beide Verfahren kommen deshalb häufig bei Energieberatungen oder Qualitätskontrollen zum Einsatz.
Mögliche Informationsquellen dafür:
Barrierereduzierung im Bestand – Grundlage zum Bleiben-können
Alters- oder krankheitsbedingte Veränderungen stellen meist auch andere Anforderungen an das Wohnen. Um möglichst lange selbstbestimmt und selbstständig in den eigenen vier Wänden leben zu können, sind rechtzeitige, am besten prophylaktische Anpassungen zur Barrierereduzierung oft unumgänglich. Neben der Umgestaltung der Raumnutzung können kleinere Maßnahmen wie das Entfernen von Türschwellen, das Anbringen einer Rampe oder die Unterbringungsmöglichkeit für Rollatoren helfen.
Welche baulichen Veränderungen bei der Anpassung der Türdurchgänge, Bewegungsflächen, Sanitärräume und Zugänglichkeit von Terrassen und Balkone erforderlich sind, kann nur eine individuelle Planung zeigen. Spezielle Einschränkungen stellen besondere Anforderungen an die Barrierefreiheit. Was ist bei der Planung zu beachten und welche Finanzierungs- und Fördermöglichkeiten gibt es?
Mögliche Informationsquellen dafür:
Barrierefreiheit - Wohnen und Bauen
Fördermittel – Anreiz, Motivation und Hilfestellung
Es gibt eine Vielzahl von Fördermitteln. Ob als Zuschuss für qualitätssichernde Maßnahmen, zinsgünstige Kredite für hocheffiziente Heizungstechnik oder Wohnungsanpassungsmaßnahmen im Sinne barrierefreier Ausstattung, viele grundsätzliche Fragen zu geplanten Maßnahmen können bereits im Vorfeld durch eine Recherche im Internet geklärt werden. Im Detail benötigt man die Unterstützung eines Experten.
Mögliche Informationsquellen dafür:
FAZIT: Vor dem Hintergrund großer Vielfalt, unterschiedlicher Zielsetzung und fachlicher Tiefe sollte das Internet als erster Anhaltspunkt, Überblick und Orientierungshilfe genutzt und verstanden werden, nicht aber als Planungsersatz, alleinige Entscheidungshilfe oder einzige Bewertungsgrundlage! Es kann aufgrund seiner Struktur und Entstehung keinesfalls fachliche Beratung und Expertenwissen vor Ort ersetzen.
Die Informationen wurden uns zur Verfügung gestellt vom BSB Bauherren-Schutzbund e.V.