Juhu! Der Frühling ist da und so langsam wächst und gedeiht wieder alles. Der perfekte Zeitpunkt, um sich gemeinsam in den Parks und Wäldern der Umgebung auf Kräuterfang zu begeben.
Löwenzahn
Verwendung: Wurzeln, Blätter, Knospen und Blüten sind roh und gekocht essbar. Die Blätter haben einen bitteren Geschmack (junge Blätter vor der Blüte sind weniger bitter). Je später die Wurzeln im Winter geerntet werden, desto weniger Bitterstoffe enthalten sie. Die Blüten besitzen einen süßlichen Geschmack und können zu Sirup, Honig oder Gelee verarbeitet werden.
Anwendung: Geerntet werden sollte Löwenzahn bis spätestens Mai, denn zu diesem Zeitpunkt sind seine wirksamen Substanzen am konzentriertesten. Alle Teile der Pflanze können verwendet werden. Für eine Teezubereitung wird zerkleinerter Löwenzahn mit kochendem Wasser übergossen, etwa 5 Minuten stehengelassen und im Anschluss in kleinen Schlucken getrunken.
Vor der Blüte gesammelte Wurzeln können getrocknet und über Nacht in kaltem Wasser angesetzt werden. Nach kurzem Aufkochen kann der Ansatz ebenfalls als Tee getrunken werden. Der weiße Stängelsaft hilft übrigens bei Insektenstichen.
Rezept Apfelsaftcreme mit Löwenzähnen Die gelben Löwenzahnblüten, sehen nicht nur hübsch aus, sie verfeinern auch Rezepte. Beim nächsten Spaziergang einfach mal sammeln und ausprobieren!
Das brauchst du: 2 EL Maisstärke, 600 ml Apfelsaft, 4-5 El Rohrzucker, 2 Eier, Saft und Schale von ½ Zitrone, 200 ml Rahm (Sahne), 10 Löwenzahnblüten, nur die Blütenblätter!
So geht es: Maisstärke und 50 ml Apfelsaft in eine Pfanne geben und gut verrühren. Es dürfen sich keine Klümpchen bilden. Den restlichen Apfelsaft zugeben und nochmals gut verrühren. Rohrzucker, Eier, Zitronensaft und abgeriebene - Zitronenschale hinzufügen. Alles zusammen unter Rühren aufkochen und abkühlen lassen. Rahm steif schlagen und unter die erkaltete Creme ziehen. Die ausgezupften Blütenblätter des Löwenzahns beigeben. Die fertige Creme mit Löwenzahn und Gänseblümchen dekorieren.
Entnommen aus dem Buch Kinderwerkstatt Wildpflanzenküche von Violette Tanner, AT Verlag
Das Buch enthält praxiserprobte Rezepte für einfache Gerichte mit Wildpflanzen und viele Anregungen für kleine Geschenkideen. Zwölf Pflanzenporträts führen durch die Jahreszeiten, dabei werden ihre wichtigsten Merkmale, ihrer Verwendung sowie Mythen und Märchen, die sich um sie ranken, erzählt. Eine Sammlung von Spielen und Bastelideen macht das Sammeln von Wildpflanzen bereits für die Kleinsten interessant.
Große Brennnessel
Verwendung: Die Blätter der Brennnessel können als Salat-Beilage, Suppe oder ähnlich wie Spinat gegessen werden. Dabei sollten nur die oberen Blätter sowie die Triebspitze verwendet werden. Nach dem Trocknen, Wässern oder Kochen brennen sie nicht mehr. Sie sind reich an Vitaminen, Eiweißen, Mineralstoffen und Spurenelementen. Auch Brennnessel-Tee ist weit verbreitet.
Die Samen der Brennnessel sind ebenfalls essbar, sehr eiweißreich und schmecken angenehm nussig. Sie können frisch, getrocknet oder geröstet gegessen werden und z.B. als Zutat für Salate, Müsli, Smoothies oder sonstige Speisen dienen. Die große Brennnessel ist außerdem eine geschätzte Faserpflanze. Ihre Bastfasern können zur Herstellung von festen Stoffen, Netzen oder Stricken verwendet werden.
Anwendung: Aus frischem oder getrocknetem Kraut sowie aus der getrockneten Wurzel kann Tee zubereitet oder eine Tinktur hergestellt werden. Frisches Kraut, das möglichst im Frühjahr vor Beginn der Blüte gesammelt werden sollte, kann durch Auspressen zur Gewinnung von Brennnesselsaft genutzt werden, der vor allem bei Blutarmut und zur Entschlackung und Entgiftung eingenommen wird. Die Tinktur kann z.B. in die Kopfhaut eingerieben werden, um Haarausfall vorzubeugen und die Haare zu stärken. Äußerlich angewendet unterstützt ein Breiumschlag bei der Wundheilung.
Bärlauch
Verwendung: Im Frühjahr wachsen zunächst die Laubblätter der Pflanze, die nach Knoblauch riechen und dadurch von denen des Maiglöckchens unterschieden werden können. Die Blätter sollten am besten frisch gegessen werden, da ihr Geschmack so noch am intensivsten ist. Sie sollten noch vor Beginn der Blüte geerntet werden. Die Zwiebeln können Ölen eine angenehm aromatische Würznote verleihen.
Anwendung: Bärlauch wirkt entgiftend, regt die Magensäfte an, hemmt Entzündungen und senkt den Cholesterinspiegel. Er hilft allgemein bei Magen- und Darmbeschwerden, Blähungen und Appetitlosigkeit. Klein geschnittene Blätter sind ein natürliches Antibiotikum und helfen bei Pilzbefall. Bärlauch hat einen positiven Effekt auf Leber und Galle, regt die Harnbildung an und beugt Arterienverkalkung vor.
Außerdem wirkt er Blutdruck senkend. Er schützt vor Herzinfarkt und Schlaganfall und hilft bei Durchblutungsstörungen. Auch bei Hautproblemen wie Akne, Ekzemen und Ausschlägen kann Bärlauch die Heilung unterstützen.
Rezept Bärlauch-Pesto
Das brauchst du: 400 g frische Bärlauch-Blätter, 100 g Rucola, 100 g Wallnüsse, 400 ml Wallnuss-Öl, 3EL Salz
So geht es: Bärlauch-Blätter und Rucola klein pürieren, dann die Nüsse zerkleinern und den grünen Brei, die Nüsse und das Salz mit 300 ml Öl mischen. Das Ganze in ein Glas füllen und dann das restliche Öl (100ml) oben drauf gießen, damit alles luftdicht ist. Der Rucola lässt sich übrigens auch durch Giersch, Löwenzahn oder Vogelmiere ersetzen.
Spitz-Wegerich
Verwendung: Die Blätter der Pflanze sind essbar und haben einen leicht bitteren Geschmack. Sie sollten daher möglichst mit anderen Kräutern kombiniert werden. Junge Blätter können roh als Salatbeilage verwendet oder ähnlich wie Spinat zubereitet werden. Die Blüten und Samen sowie die Wurzel der Pflanze sind ebenfalls essbar. Die Wurzel kann ab Oktober geerntet werden und wird vor dem Verzehr gekocht.
Anwendung: Für die Tee-Zubereitung sollte das Kraut mit heißem Wasser übergossen werden. Im Anschluss etwa 10 Minuten ziehen lassen und dann abseihen. Aus Spitzwegerich kann auch ein Kaltauszug hergestellt werden. Dazu getrocknetes Kraut mit kaltem Wasser übergießen und unter gelegentlichem Rühren zwei Stunden lang stehen lassen. Danach abseihen.
Die Blätter der Pflanze helfen als Tee bei Mund- und Rachenschleimhaut-Entzündungen, Halsschmerzen, trockenem Husten, Bronchitis oder Asthma sowie Verdauungsbeschwerden. Äußerlich angewendet wirken die Blätter bei Insektenstichen, wenn sie als Brei aufgetragen werden. Dazu können die Blätter einfach zerquetscht oder zerkaut werden.
Gewöhnlicher Giersch
Verwendung: Stängel und Blätter der Pflanze können als Salat-Beilage verwendet werden. Sie riechen leicht nach Petersilie und Spinat und enthalten wertvolle Vitamine und Mineralstoffe.
Anwendung: Aus den getrockneten Blättern kann ein Tee zubereitet werden.
Dazu das Kraut mit heißem Wasser übergießen, etwa fünf Minuten lang ziehen lassen und im Anschluss abseihen. Des Weiteren lässt sich aus frischen Blättern Frischsaft herstellen, der sich sehr gut als Frühjahreskur eignet. Der Saft sollte jedoch in Maßen getrunken werden, da er ansonsten zu Durchfall führen kann.
Giersch wirkt entschlackend, Stoffwechsel anregend, Krampf lösend, abführend, entzündungshemmend und Harn treibend. Äußerlich kann das zerquetschte Kraut aufgrund seiner kühlenden und Schmerz stillenden Wirkung ebenfalls bei Insektenstichen und Verbrennungen verwendet werden.
Diese kleine Kräuterkunde ist mit der freundlichen Unterstützung von Smagy - Das Pflanzen-Portal entstanden.