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Foto: Victoria Gottberg
E-Bike Test_Abholung
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Foto: Victoria Gottberg
E-Bike Test
Die Kinder klettern über ein kleines Trittbrett in den Aufsatz.
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Foto: Victoria Gottberg
E-Bike Test
Im Kasten vorne ist viel Platz für Utensilien, den Einkauf und bis zu vier Kinder.
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Foto: Familie Gottberg
E-Bike Test
Die Mama testet das E-Bike.
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Foto: Victoria Gottberg
E-Bike Test
Die Ladestandsanzeige des Akkus
Lohnt sich der Kauf eines E-Bikes oder E-Lastenrads für Familien? Victoria Gottberg hat mit ihrer Familie den Test gemacht.
Für eine gemütliche Fahrradfahrt durch die Stadt fehlt mir häufig der Schwung als auch die Kraft. Rucksack, Wechselklamotten, Fahrradhelm, Wasserflaschen und Sandspielzeug brauchen Platz und haben ganz schön Gewicht. Nicht zu vergessen, das Kind, das es sich hinten auf dem Fahrradkindersitz gemütlich macht. Mein Fahrrad ist kein 32-Gang-Modell und ich kein Hochleistungssportler, der die gefühlten 40 kg Zusatzgewicht einfach strampelnd voranbringt. Was tun?
Geliebäugelt habe ich ja schon oft mit der Idee - ein Fahrrad mit Elektromotor zu nutzen. Da kam mir das Angebot vom Fahrradladen „Little John Bikes“ und der ottokar-Redaktion gerade recht, als sie Testfahrer für ein E-Bike suchten und ich habe nicht lange gewartet. Besser gesagt Wir. Denn mein Mann brachte die Idee ins Spiel doch auf diesem Wege gleich ein Lastenfahrrad mit E-Motor zu testen, um darin die Kinder leichter befördern zu können. Also testeten wir als vierköpfige Familie plus meinen derzeitigen Babybauch vier Tage lang ein E-Bike und ein E-Lastenfahrrad.
Foto: Victoria v. Gottberg
E-Bike Test
Fahrradausflug mit dem Lasten-E-Bike
Die Begeisterung verlief in drei Etappen:
- Die technische Ausstattung. Die Männer unserer Familie konnten sich an der einfachen Handhabung des Motors, dem Akku für den Motor und dem Kastenaufbau des Lasten-E-Bikes nicht satt sehen. Auch mein E-Bike war wirklich einfach zu bedienen. Der Motor springt dann an, wenn man eine gewisse Umdrehung nicht mehr schafft, also an Tempo verliert. Durch die Motorunterstützung fühlte ich mich wie eine Gazelle, die leichte Steigungen, Gegenwind und Bahnübergänge leicht erklimmt und meistert.
- Die preisliche Komponente. Wir hatten uns bisher nicht intensiv mit dem Thema Lastenfahrräder beschäftigt, hatten aber aus Gesprächen Summen für diese Art von Fahrrad im Kopf, die uns schier unerreichbar vorkamen. Da hat uns der Preis von 2.000 € für diesen Typ Lastenfahrrad mit E-Motor (Marke „Baeboo“) wirklich erstaunt. Das rückt die Realisierbarkeit einer solchen Familienkutsche in greifbarere Nähe. Bei anderen Modellen von Baeboo und auch von anderen Lasten-E-Bike-Marken, z.B. Urban Arrow können die Preise auch weiter nach oben gehen. Da liegt der Preis für das normale E-Bike in der Relation schon höher. Denn der beginnt bei knapp 2.000 €, nach oben offen. Und ohne weitere Anschaffungen kann man damit noch keine Kinder transportieren. Ein einfacher Fahrradkindersitz hält nicht, weil an der Mittelstange des Fahrrads durch den Akku kein Platz für dessen Halterung ist. Die Lösung dafür wäre ein Fahrradanhänger.
- Die echte Alternative zum Auto. In den vier Tagen unserer E-Bike-Nutzung blieb unser Auto fast die ganze Zeit stehen. Denn mit einem Mal waren unsere täglichen Wege vom Gefühl her viel kürzer und einfacher als mit den normalen Fahrrädern. Bei der Überlegung ein Zweitauto anzuschaffen ist ein E-Bike oder Lasten-E-Bike in jedem Fall eine echte Alternative. Bei guter Organisation und je nach Notwendigkeit des Autos für die Arbeit, könnte man damit selbst das Erstauto ersetzen. Denn neben den Anschaffungskosten hat man keine lästigen Versicherungskosten, Tankfüllungen, Steuern oder aufwändige Reparaturen zu zahlen. Und umweltschonender ist man auch unterwegs. Bei den E-Bikes hat man 2 Jahre gesetzliche Gewährleistungsgarantie. Die Stromkosten fürs Akkuaufladen sind um einiges geringer als die wöchentlichen Auto-Tankfüllungen. Den Akku des Lastenfahrrads mussten wir jeden zweiten Tag laden, den des normalen E-Bikes in den vier Tagen gar nicht. Allerdings benötigt man für ein Lasten-E-Bike ein gutes Schloss und auch einen guten Platz zum Abstellen. Wegen des höheren Gewichts des Lastenfahrrads ist nicht jeder Haus- oder Wohnungsflur als Unterstellmöglichkeit geeignet. (vg)
Stand: Ausgabe Juni/Juli 2015