Foto: Jens Rathke
Kleiner Ritter, große Kämpfe.
"Schatz, vergiss nicht, Leo hat nächste Woche Geburtstag! Du musst dir noch etwas einfallen lassen." "Ääh, ja, na klar! Hab ich nicht vergessen." Was nun? Bowling? Noch zu klein. Ins Kino? Hatten wir letztes Jahr. Es muss eine Idee her! Also, wofür interessieren sich die kleinen Räuber? Ja, genau! Räuber, Ritter und Piraten. Ausrauben geht nicht, ein Piratenschiff war gerade nicht zu haben, aber Ritter, dass sollte möglich sein. Also mach ich erstmal einen Plan: Schild, Schwert, Helm und Umhang sind für ein standesgemäßes Ritterkostüm Pflicht!
Im nächsten Supermarkt besorge ich mir dafür reichlich Pappe und Klebeband. Im Baumarkt entdecke ich ein paar kleine Zaunlatten, die sich später super für die Schwerter eignen werden. Dazu kommen noch Farbe, Holzleim, alte Bettlaken für die Umhänge und ein ausrangierter Spanngurt für die Schilde. Ein Teppichmesser und eine Holzsäge liegen im Schuppen. Bleistift und Lineal finden sich in der Stubenschublade. Nun sind alle Materialien beisammen. Es kann losgehen!
Das wichtigste Werkzeug eines Ritters ist natürlich das Schwert. Dafür schneide ich die Zaunlatten auf Länge und schleife sie mit Sandpapier gründlich ab. Das ist wichtig, damit sich später keiner einen Splitter einreißt. Aus Pappe bastele ich Parierstangen (Querstück zwischen Griff und Klinge eines Schwertes) und klebe sie an das Holz. Für spätere Angriffe wappnen sich die Krieger mit einem Helm. Dafür messe ich Maß. Kopfumfang, dann die Höhe von der Schulter zum Kopfende und zuletzt den Oberkörper. Als Nächstes skizziere ich die Helmform und übertrage sie auf die Pappe, schneide sie aus und klebe sie zusammen. Bitte Skizze einfügen
Nun sind die Schilde an der Reihe. Die Form dafür zeichne ich wieder auf die Pappe und schneide sie aus. Dann klebe ich vier Lagen zusammen, um Stabilität zu erreichen. Anschließend werden vier Schlitze in die Pappe geschnitten. Durch diese Schlitze ziehe ich die Riemen, die ich aus dem alten Spanngurt gebastelt habe. Die kleinen Ritter können ihre Schilde dann mit phantasievollen Wappen verzieren. Derweil fertige ich Umhänge aus den alten Bettlaken, die von den Recken ebenfalls bunt angemalt werden können.
Die Jungritter sind nun bestens ausgestattet und können ihre Kampfeskunst z. B. bei einer vorbereiteten Schnitzeljagd unter Beweis stellen. Für die richtige Kulisse sorgen dabei Dom, Fürstenwall und die Bastion Cleve. (jr)
Stand: Ausgabe April/Mai 2012