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Kinder am Strand
Warum Sonnenschutz für Kinder unerlässlich ist - Tipps von der Apothekerin Beatrice Kositzki.
Sonne, Spaß und Sicherheit sind die drei S beim Thema Sonnenschutz
Vor allem Kinder sollten besonders vor UV-Strahlung geschützt werden. Der Grund: körpereigene Schutz- und Anpassungsmechanismen sind noch nicht vollständig entwickelt. Eine Einteilung nach verschiedenen Hauttypen macht deshalb auch erst ab ungefähr 15 Jahren Sinn. Jüngere Kinder sind grundsätzlich wie Hauttyp I zu betrachten. Die Haut hat eine Eigenschutzzeit von gerade einmal 5-10 Minuten. Ein akuter Sonnenbrand ist nicht nur sehr schmerzhaft, sondern die Haut „merkt“ sich Schäden. Durch eine langfristige Exposition gegenüber UV-Strahlen erhöht sich zudem das Risiko für Hautkrebsarten.
Ein einfacher Tipp - Meidung, Kleidung, Sonnenschutzcreme.
Der wirksamste Schutz besteht darin, direkte Sonneneinstrahlung zu meiden. Für Babys im ersten Lebensjahr ist direkte Sonne ohnehin tabu. Für Spaziergänge im Freien ist ein Sonnensegel über dem Kinderwagen deshalb unerlässlich. Aber auch größere Kinder sollten eher im Schatten spielen und die Mittagssonne zwischen 10:30 Uhr und 14:30 Uhr meiden. Darüber hinaus sollten Babys eine Kopfbedeckung und lange Kleidung tragen, um ihre empfindliche Haut zu schützen. Besonders effektiv ist Kleidung mit eingearbeitetem UV-Schutz. Ein Sonnenhut mit großer Krempe schützt außerdem das Gesicht und auch den Nacken.
Wie viel Sonnencreme ist notwendig?
Ergänzend zum textilen Sonnenschutz, kommt die Sonnencreme zum Einsatz. Alle paar Stunden sollte erneut eingecremt werden, insbesondere nach dem Schwitzen oder Schwimmen, auch wenn das Produkt als wasserfest gekennzeichnet ist. Hier gilt, viel hilft viel. Bei der Sonnenschutzcreme wird zwischen Cremes mit chemischen oder mit physikalischem Filter unterschieden:
Chemischer Sonnenschutz wird auf die Haut aufgetragen und absorbiert dort die UV-Strahlen. Sie sind oft transparent und fühlen sich leicht auf der Haut an. Substanzen wie Octocrylene und EHMC sollten bei Kindern allerdings weniger eingesetzt werden, weil sie durch die Lagerung eine östrogene Wirkung entwickeln können. Dagegen hilft, sie sicherheitshalber nur eine Saison lang zu verwenden.
Physikalischer Sonnenschutz enthält Zinkoxid oder Titandioxid, die als Barriere wirken und die UV-Strahlen reflektieren. Sie sind besonders für empfindliche Haut geeignet und bieten sofortigen Schutz nach dem Auftragen. Chemische Sonnencremes sollten 15-30 Minuten vor der ersten Sonneneinstrahlung aufgetragen werden. Dabei gilt immer mindestens ein Teelöffel pro Applikationsort, also je Arm, Bein, Brust, Bauch, Rücken, Gesicht und Nacken.