Thomas Binn (binn) Ja
Ich.Du.Inklusion. - Dokumentarfilm
Der 90-minütige Dokumentarfilm „Ich. Du. Inklusion.“ begleitet zweieinhalb Jahre 5 Grundschüler mit und ohne Unterstützungsbedarf.
Seit Sommer 2014 haben in Deutschland Kinder mit Unterstützungsbedarf einen Rechtsanspruch auf gemeinsamen Unterricht in den Regelschulen. Viele Förderschulen wurden daraufhin geschlossen. Der Dokumentarfilm zeigt einen direkten Schulalltag und wie es ist, wenn der Inklusionsanspruch auf Wirklichkeit trifft. Der 90-minütige Dokumentarfilm „Ich. Du. Inklusion.“ begleitet zweieinhalb Jahre 5 Grundschüler mit und ohne Unterstützungsbedarf. Sie sind Teil des ersten offiziellen Inklusionsjahrgangs an der Geschwister-Devries-Schule in Uedem.
Kinostart am 4.5.17
Inklusion? Ja! Aber wie?
Seit 2014 Jahren besteht Rechtsanspruch von Kindern mit Unterstützungsbedarf auf Unterricht an Regelschulen. Man könnte meinen, dass anfängliche Schwierigkeiten durch die strukturelle Erneuerung mittlerweile nachgelassen haben und Lösungsansätze sich bewährt hätten.
Hört man allerdings die Stimmen derer, die am Prozess der Inklusion beteiligt sind, bekommt man den Eindruck, dass auch nach zwei Jahren noch viele Fragen offen, noch viele Probleme ungelöst sind.
Und wer ist schuld? Sind es die Lehrer*innen, die den Inklusionsprozess blockieren, weil sie sich überfordert fühlen – wie beispielsweise der Verein „Mittendrin“, der die Eltern der Kinder mit Unterstützungsbedarf vertritt, meint? Oder fehlt es schlicht an Budget oder an anderen Ressourcen? Viele werfen der Politik vor, die Schulen mit der Umsetzung allein zu lassen und nicht genug Unterstützung anzubieten. Auch fehlte es an ausreichend qualifizierten Kräften.
Für all jene, die nicht direkt am Umsetzungsprozess beteiligt sind, ist es schwierig, sich ein Bild der Situation zu machen. Aber theoretische Überlegungen, ohne eine konkrete Vorstellung vom Alltag an inklusiven Institutionen bergen die Gefahr ins Leere zu laufen. Die Unwissenheit der Nicht-Betroffenen erhöht das Gefühl des Allein-gelassen-Seins bei denen, die sich täglich den Herausforderungen an den Schulen stellen müssen.
Der Film ICH. DU. INKLUSION. möchte auch denen einen Einblick gewähren, die sonst nur von außen auf das Thema Inklusion schauen und den Diskurs für eine breitere Öffentlichkeit zugänglich machen. Er soll Kindern und Lehrer*innen Gehör verschaffen und mit einer öffentlicheren Debatte auch die Politik zum Gespräch einladen. Vor allem angesichts der bevorstehenden Landtags- und Bundestagswahlen hoffen die Filmemacher auf die Bereitschaft zum Austausch, zu klaren Angeboten und produktiven Vorschlägen. Sie möchten, dass die Diskussion darüber, wie eine gute Inklusion in der Schule gelingen kann, nicht weiter im gesellschaftlichen Abseits stattfindet. Denn letztendlich betrifft die Frage, wie wir Menschen mit Unterstützungsbedarf in die Gesellschaft integrieren, uns alle.