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Geburtsvorbereitungskurs
Der Geburtsvorbereitungskurs bringt Sicherheit für die Geburtsphase.
Die einen schwören auf ihn, die anderen nennen ihn abfällig „Hechelkurs“ – der Geburtsvorbereitungskurs. Wie wichtig ist er?
Schon in der Schwangerschaft stellen sich viele Fragen: Was sollte ich essen? Welche Entbindungsart wähle ich: Hausgeburt oder im Krankenhaus? Wie pflege ich mein Kind nach der Geburt richtig? All diese Fragen sind normal. Bevor man aber Bücher darüber wälzt oder halbprofessionelle Internetforen konsultiert, raten alle Hebammen, Krankenkassen und auch viele Ärzte dazu, einen Geburtsvorbereitungskurs zu besuchen. Warum? „Er liefert Informationen über die Schwangerschaft und besonders die Geburt, so dass man Dinge, die dann unter der Geburt eintreffen, besser einordnen kann“, sagt Claudia Grenzau. Sie ist seit 1981 als Hebamme tätig und hat seitdem rund 2.000 Kinder entbunden. „Wenn man als Schwangere die Dinge wie z. B. Wehen, Atmung oder austretendes Fruchtwasser einschätzen kann, hat man auch weniger Angst, Schmerz und Anspannung unter der Geburt.“
Der Geburtsvorbereitungskurs kann den Frauen durch die Informationen also Sicherheit geben. Die Hebammen informieren über die Schwangerschaft, die Vorsorgeuntersuchungen, Nahrung während der Schwangerschaft, Anzeichen des Geburtsbeginns, den Geburtsverlauf, aber auch über die Zeit nach der Geburt, das Stillen, wie man das Kind pflegt und badet, welche Windelarten es gibt und geben Unterstützung bei Krankheiten. „Mir ist es auch wichtig, dass die Frauen in dem Kurs sogenannte Körperarbeit machen. Also ihre Körperhaltung antesten können, ein Gefühl für ihren Körper, besonders den Beckenboden, bekommen, die richtige Atmung unter der Geburt kennenlernen und An- und Entspannung üben. Denn das ist für die Geburt und auch die Rückbildung ganz wichtig“, erklärt Claudia Grenzau. Die Körperarbeit ist somit der zweite wichtige Baustein des Geburtsvorbereitungskurses.
Und der Kurs bietet noch etwas: Raum für Austausch mit anderen. Aus manchen Bekanntschaften im Vorbereitungskurs sind schon lang haltende Freundschaften entstanden. Einen Geburtsvorbereitungskurs kann man entweder wöchentlich besuchen, dann sind es fünf bis sieben Doppelstunden. Oder in einem Intensivkurs am Wochenende. Die Kosten für bis zu 14 Stunden Vorbereitungskurs übernimmt die Krankenkasse.
Und es ist lohnenswert, sich über die Vorbereitungskurse in den Hebammenpraxen zu informieren. Denn die Hebammen bieten oft noch zusätzliche Schwerpunkte an. Einen Erste-Hilfe-Kurs für Babies und Kleinkinder, eine Beratungsstunde zu Tragetechniken oder einen Exkurs zur Babymassage. (vg)