Die entspannte Geburt
Hokus Pokus, Simsalabim..., wenn wir an Hypnose denken, klingt das für viele immer noch ein bisschen nach Zauberei. Dabei ermöglicht sie uns einfach nur einen Zugang zu unserem Unterbewusstsein und kann dabei helfen, unsere Gedanken positiv zu beeinflussen. Das ist auch bei der Geburt eines Kindes von Vorteil.
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Mit Hypnose in der Schwangerschaft entspannen
Anja Winkelmann ist Hypnosetherapeutin und glaubt, dass jede Frau ein natürliches Potenzial hat, schmerzfreier zu gebären, als sie es bisher tut. Bleibt die Frage, warum dieses Potenzial nicht ausgeschöpft wird. „Weil unser medizinisches System nicht dafür geeignet ist. Das Krankenhaus weckt automatisch Bilder eines medizinischen Notfalls im Kopf. Es führt dazu, dass man ängstlich wird. Außerdem sind wir oft viel zu gut darüber informiert, was alles schief gehen könnte, das schürt Angst“, erklärt Winkelmann.
Die meisten Frauen haben die Überzeugung, dass eine Geburt automatisch mit Schmerzen verbunden ist, dass wird bereits in jeder Geburtsszene eines Films vermittelt. „Man kann dabei von einer Massenhypnose sprechen. Unser Unterbewusstsein arbeitet mit inneren Bildern. Deshalb träumen wir ja auch in Bildern. Wenn wir also so eine schmerzhafte Geburtsszene im Film sehen, speichern wir sie in unserem Unterbewusstsein ab“, sagt Anja Winkelmann. Wehen bezeichnet sie deshalb zum Beispiel lieber als Wellen, um eine positives Bild zu schaffen. „Ich gehe mit der Frau mehrfach die ideale Geburt in Hypnosezustand durch. In ihrer Vorstellung bekommt sie so ein gutes Gefühl, wenn sie an die Geburt denkt. Diese Bilder kann sie dann auch während der Geburt wieder abrufen, auch wenn die nicht der Idealvorstellung entspricht.“
Ein Hypnosetherapeut kann Schwangeren also beibringen, kontrolliert Zugang zu ihrem Unterbewusstsein zu erlangen. „Man ist in dieser Situation sehr stark in sich gekehrt, auf sich und das Kind fokussiert und kann die Energien besser bündeln. Das bedeutet auch, dass man den Schmerz anders empfindet und ihn neu interpretieren kann“, beschreibt Anja Winkelmann das Gefühl in Hypnose. Sie selbst hat ihr Kind unter Hypnose auf die Welt gebracht. „Bei meiner Geburt meinte das Klinikpersonal irgendwann: ‚So, Frau Winkelmann, jetzt haben wir uns aber genug entspannt!.“, erinnert sie sich schmunzelnd an den Moment zurück.
Dabei kann Hypnose helfen:
Kinderwunsch: zum besseren Umgang mit dem psychischen Druck, begleitend zur Kinderwunschbehandlung; Behandlung traumatischer Geburtserlebnisse, die einem erneuten Kinderwunsch evtl. im Weg stehen; Abschied vom Kinderwunsch
Schwangerschaft: Umgang mit Ängsten bzgl. Verlust der Schwangerschaft
Vorbereitung auf die Geburt: ab dem 3. Trimester Annäherung an das Kind z. B. bei unerwünschter Schwangerschaft
Geburt: Geburtsbegleitung durch den Hypnosetherapeuten; Durchführen der erlernten Selbsthypnosetechniken
Nach der Geburt: Umgang mit Ängsten als Mutter (dem Kind könnte etwas passieren, ich mache alles falsch etc.); Verarbeitung von unangenehmen Geburtserlebnissen und Traumata
avicosa Leben in Balance, Anja Winkelmann, Dorfstr. 14, 39175 Menz, Tel.: 039292/579993
Hypnobirthing, Indira Narkus, Kirchstraße 12b, 39171 Sülzetal OT Altenweddingen, Tel.: 0160/ 6037107
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