Die 1974 eröffnete Hyparschale war lange Zeit eine absolute Kultur-Institution der DDR, unter anderem fanden Messen und Ausstellungen statt .Ab den 1990er Jahren verfiel das Gebäude zunehmend, bevor 2017 die Planung zur denkmalgerechten Sanierung begann. Seit 2024 erstrahlt sie in neuem Glanz.
Nach über zwanzig Jahren Leerstand wurde die stark verfallene Mehrzweckhalle von 2019 bis 2024 im Auftrag der Landeshauptstadt Magdeburg nach den Plänen von gmp umfassend saniert und umgebaut.
Die „Hyparschale“ ist eines der größten noch erhaltenen Hallendächer des wohl erfindungsreichsten Bauingenieurs in der DDR, Ulrich Müther (1934-2007). Sein Markenzeichen waren die zweifach gekrümmten Dachflächen, sogenannte hyperbole Paraboloide, die sich durch ihre Krümmung selbst aussteifen und so mit sehr wenig Material sehr weite Flächen stützenfrei überspannen können – Müther wählte dafür die Bezeichnung „Hyparschale“.
Die Konstruktion aus vier der regelmäßig doppelt gekrümmten Betonschalen überspannt stützenfrei eine Fläche von 48 × 48 Metern.
Gaststätten, Schwimmhallen, Orchesterpavillons, Bushaltestellen, selbst Kirchen und Moscheen gehörten zum Programm Müthers, der in der Regel die Konstruktion der Dächer zu von Architekten oder Ingenieuren entworfenen Gebäuden lieferte.
Seine Bauten gelten als Ikonen der DDR-Moderne, die spektakulären Entwürfe entlang der Ostseeküste sind geradezu Kult. Vielleicht kommen euch diese Bauten bekannt vor.
- "Teepott" in Warnemünde
- das achtschalige Restaurant Seerose an Potsdams Havelufer
- Strandwache in Binz
- Kongresshalle "Schwangere Auster" und Zeiss-Planetarium in Berlin
Müthers Bauten wurden auch zum beliebten Exportschlager. So baute er eine Moschee in Jordanien (1984), Radrennbahnen in Stettin (1987) und auf Kuba (1989) und Zeiss-Planetarien in Kuwait (1985) und Tripolis (1981). Auch in Wolfsburg entwarf und baute er von 1981 bis 1983 die Kuppel des Zeiss-Planetariums.