Eindrucksvoll steht die fast 900 Jahre alte Burg Falkenstein auf einem Bergsporn hoch über der Selke. Sie gehört zu den eindrucksvollsten und besterhaltendsten Burgen des Harzes. Hier lässt sich das Mittelalter in allen Ecken entdecken. Starke Mauern, Tore, Schießscharten und der große Turm zählen zu den Wehranlagen im Außenbereich.
Im 12. Jh. gegründet, hat sie alle Zeitläufe überdauert und ihren mittelalterlichen Grundcharakter bewahrt. 1120 wird Burchard von der Konradsburg erstmals als Herr zu Falkenstein genannt. Seit 1155 tauchen die Falkensteiner in den Urkunden als Grafen auf.
Graf Hoyer II. von Falkenstein förderte zu Beginn des 13. Jahrhunderts den Rechtskundigen Eike von Repgow. Der Legende nach soll dieser den „Sachsenspiegel“, das wohl älteste deutsche Rechtsbuch, auf dem Falkenstein vollendet haben. In der Ausstellung werden Entstehung und Wirkung dieses bedeutenden Werkes aus dem Mittelalter dargestellt.
Im 15. Jh. übernahmen die Herren von der Asseburg die Herrschaft. Als Preußischer Oberjägermeister und Chef des Hofjagdamtes lud Graf Ludwig I. 1843 die gekrönten Häupter von Preußen, Sachsen und Hannover zur „Dreikönigsjagd“.
Im Museum Burg Falkenstein erfolgten in den letzten Jahren aufwendige Sanierungen der Ausstellungsräume, die zum Teil wieder die originale Fassung und Nutzung aufweisen.
Ein Rundgang durch die Räume in der Kernburg führt zum Rittersaal, zur Schlafkammer oder in die Burgküche. Der einmalige Blick vom Bergfried entschädigt für den mühevollen Aufstieg über mehr als einhundert Stufen.
In der Saison (März bis Oktober) zeigt der Falkenhof – außer montags - Greifvögel im freien Flug. Eindrucksvoll sind die Geschwindigkeit des Federspiels oder der Sturzflug des Adlers.
Neben der musealen Ausstellung finden auf dem Falkenstein unterschiedliche Veranstaltungen wie Vortragsabende, Konzerte oder das traditionelle Burgfest am ersten Oktoberwochenende statt. Für das leibliche Wohl sorgt die Burggaststätte „Krummes Tor“, die während der Öffnungszeiten des Museums nicht separat begehbar ist.
Burg und Museum sind Teil der Stiftung Dome und Schlösser in Sachsen-Anhalt.
Tipp: Bei Führungen, einer Schatzsuche oder Projektangeboten können Besucher das mittelalterliche Lebensgefühl genießen. Übrigens kann auf der Burg auch gefeiert werden: Als Geburtstagskind streift man dann, als stolzer Ritter oder edle Dame gekleidet, mit seinem Hofstaat über das Anwesen und erlebt spannende Abenteuer.
Tipp: Der Verein „Gelebtes Mittelalter e.V.“ lädt jährlich in den Sommerferien alle interessierten Kinder mit ihren Eltern auf die Burg Falkenstein ein. Ritterlager, Kinderfeldzug, Knappenausbildung, Kinderritterturnier, Schaukochen sowie zahlreichen Aktionen zum Mitmachen versprechen spannende und erlebnisreiche Ferientage.
Mit freundlicher Unterstützung der Stiftung Dome und Schlösser in Sachsen-Anhalt möchte der Verein Gelebtes Mittelater e.V. mit museumspädagogischen Projekten auf spielerische Weise, Kindern Geschichte, Handwerk und mittelalterliche Kultur vermitteln.
Ritter, Märchenerzähler, Handwerker, mittelalterliches Schaukochen, Schaukämpfe, Kinderbastelaktionen, Spiele und das einzigartige „Spectaculum für Kinder“ prägen eine ganze Woche lang das Bild der gesamten Burg.