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Klettern im Elbauenpark
Klettern gilt als "Spiel ohne Verlierer". Man kämpft mit sich selber, nicht mit einem Gegner. Geschicklicheit, Teamgeist, Verantwortung - und immer ein bisschen Selbstüberwindung gehören dazu.
„Zu!”, schallt es von oben. Am Kletterfelsen im Elbauenpark ist Marc gerade am Ziel seiner Route angekommen und gibt das Kommando, sein Sicherungsseil zu spannen. Sechs Meter unter ihm auf dem Boden steht sein Kletterpartner Benedikt und zurrt das andere Ende des Seils fest, mit dem er Marc über eine Umlenkung hält und vor dem Fallen bewahrt. Sobald Marc die Spannung im Seil spürt, lässt er den Felsen los, setzt sich in seinen Gurt, verschnauft kurz und genießt die Aussicht. “Ich kann den Dom sehen!”, ruft er.
„Klettern bringt eine Menge Selbstbewusstsein”, sagt Uta Linde, die zusammen mit Marcel Jaeschke das Jugendtraining des Deutschen Alpenvereins in Magdeburg (DAV) leitet. Die Kinder lernen sich eigene Ziele zu setzen und herauszufinden, was sie sich zutrauen können. Viele machen es gerade deswegen so gerne. Ganz ohne Theorie geht es aber auch nicht: Der richtige Umgang mit dem Kletter-Equipment, Sicherungstechniken, wichtige Knoten und ein gutes Zusammenspiel als Seilschaft, gilt es zu erlernen. Dazu gehört zum Beispiel der Partnercheck: Vor jedem Aufstieg kontrollieren die Kletterer die Ausrüstung ihrer Partner nach dem Vier-Augen-Prinzip.
„Verantwortung ernst nehmen und Teamgeist sind dabei sehr wichtig”, erklärt Marcel Jaeschke. Uta Linde pflichtet ihm bei: ”Wenn man seinen Partner am Fels sichert, hat man tatsächlich das Leben des anderen in der Hand”. Ernsthafte Gefahr droht dabei aber normalerweise nicht. Die “Toprope” genannte Sicherungsform, die der Kletterverein nutzt, ist die ungefährlichste Variante im Klettersport. “Manche Kinder müssen wir ein bisschen ausbremsen”, so Marcel Jaeschke, „die wollen dann zu schnell zu anspruchsvolle Sachen ausprobieren. Andere stupsen wir ein wenig an, damit sie sich an etwas Neuem ausprobieren”. Und Uta Linde erklärt: “Jedes Kind ist da anders. Uns ist vor allem wichtig, dass sie hier eine gesunde Selbsteinschätzung lernen können”.
Tipp Familiengruppe: Wen es mit kleinen Kindern ins Gebirge zieht, der kann sich der DAV-Familiengruppe anschließen. Die Gruppe trifft sich regelmäßig zu Wanderungen durch den Harz. Für die warme Jahreszeit stehen Zelt-Wochenenden und Ausflüge zu DAV-Hütten in den Alpen auf dem Programm.
Im Interview: Marc, 11 Jahre, klettert seit 2 Jahren.
Wie bist du zum Klettern gekommen?
Ich habe das im Urlaub gesehen. Als ich neun war, haben wir ein Boulder-Cup besucht. Da wollte ich das auch machen.
Was gefällt dir daran am besten?
Die Höhe und der schöne Ausblick.
Voraussetzungen: kostenloses Probeklettern (Ausrüstung wird gestellt)
Mindestalter: ca. 7 Jahre, bzw. 1,20 m Körpergröße
Wichtigste Ausrüstung: Helm, Gurt, Schuhe
Verein: Deutscher Alpenverein – Sektion Magdeburg, Dodendorfer Straße 22, 39112 Magdeburg, Tel. 56 39 619