Das Akkordeon gehört zur Gruppe der „Aerophone“, also den Musikinstrumenten, die durch Luft zum Klingen gebracht werden. Das heißt, mittels frei schwingender Zungen aus Metall und dem durch den Blasebalg erzeugten Luftstrom werden dem „Kasten“ Töne entlockt. Gar nicht so einfach, denn neben den Zug- und Schiebebewegungen müssen die Finger auf den Tasten tanzen. Und das nahezu blind. Denn anders als bei der Klaviertastatur kann man nur eingeschränkt auf die rechte Hand schauen, auf die linke gar nicht. Akkordeon spielen ist wegen der immensen Koordinationsleistung also auch reines Gehirnjogging.
Ab etwa sieben Jahren, also wenn die Kinder das Instrument halten können, kann mit der Spielen des Instrumentes begonnen werden. Viele Kinder, die sich dafür entscheiden haben Akkordeon zu spielen, haben sich von Straßenmusikern begeistern lassen oder konnten das Instrument schon mal selbst in den Händen halten und haben gemerkt, dass das Instrument durchaus mehr als die alten traditionellen Schunkellieder der Seemannsleute, spielen kann. Neben traditionellen französischen Musettes, Klezmermusik, Tangos, lateinamerikanischen oder osteuropäischen Rhythmen gibt es eine breite Konzertliteratur aus dem 19. Jahrhundert bis zur Gegenwart, die sich auf dem Akkordeon spielen lassen. Die Jüngsten beginnen allerdings mit Kinderliedern. Nach wenigen Monaten beherrschen sie Lieder im Fünftonraum mit einfacher Begleitung in der Bassstimme. (ks)
Vereine: Konservatorium Georg Philipp Telemann, Breiter Weg 110, 39104 Magdeburg, Tel. 5406861
Musikschule Fröhlich, Im Rennegarten 20a, 39128 Magdeburg, Tel. 7227380
Bestes Einstiegsalter: 7 Jahre
Foto: Kathrin Singer
Die wichtigsten Instrumente aus der Akkordeonfamilie:
Tasten- oder Pianoakkordeon: Hier ist die Tastatur der Melodieseite wie bei einem Klavier angeordnet. Die Basseite enthält Knöpfe mit tief klingenden Einzeltönen und Knöpfe, bei denen mehrere Töne zusammen klingen.
Knopfakkordeon: Auf beiden Tastaturen befinden sich Knöpfe. Dadurch erhält die Melodieseite ein deutlich größeres Tonspektrum.
Bandoneon: Dieses Instrument verfügt über zwei Bälge, getrennt durch einen Mittelsteg. Das Bandoneon gibt es nicht nur wechseltönig sondern auch gleichtönig. Ähnlich wie bei der Mundharmonika werden je nachdem ob gezogen oder zusammengeschoben wird, unterschiedliche Töne erzeugt.
Foto: Kathrin Singer
Albin Otto Stuhlmann, 6 Jahre,
lernt seit Kurzem Knopfakkordeon
Warum hast du dir das Knopfakkordeon ausgesucht?
Mein Papa hat mir eine Akkordeon-CD vorgespielt. Die fand ich so toll, dass ich das unbedingt lernen wollte.
Wie oft übst du?
Jeden Tag.
Was magst du am Akkordeonspielen am liebsten?
Musik erfinden. Auf dem Akkordeon kann ich einfach immer wieder etwas Neues entdecken.
Foto: Kathrin Singer
Ludwig Wähnelt, 8 Jahre,
lernt seit mehr als einem Jahr Tastenakkordeon
Wie bist du auf das Akkordeon gekommen?
Ich habe das beim Instrumentenkarussell ausprobiert und fand das Instrument am tollsten. Aber bald wechsele ich auf die Orgel und möchte am liebsten mal im Magdeburger Dom spielen.
Welches ist dein Lieblingsstück?
Ein Barockstück aus dem 17. Jahrhundert.
Was ist am schwierigsten am Akkordeonspielen?
Eigentlich nichts. Naja, nach einer Dreiviertelstunde spielen wird es ganz schön schwer, das Teil.