Foto: Kathrin Singer
Musiklehrer Heinz Schröder
Musiklehrer Heinz Schröder mit einer Schülerin des Telemann Konservatoriums
Die Posaune ist scheinbar das Instrument der Engel, denn die Himmelsboten treten auffällig oft mitselbigem Blasinstrument in Erscheinung. Spielenlernen darf es natürlich jeder.
Die Posaune ist neben der Violine eines der ältesten Orchesterinstrumente überhaupt. Sie entstand in ihrer jetzigen Form, also ohne Tasten und Ventile, bereits um 1450 im französischen Burgund. Aus dem einstigen Warninstrument, beispielsweise für Wächter, entwickelte sich bald ein wichtiges Blasinstrument. Heute ist die Posaune als Fundament in Sinfonieorchestern, aber natürlich auch im Jazz, nicht mehr wegzudenken.
Die Posaune ist wegen ihrer Größe und der damit verbundenen Schwierigkeit, den Schwerpunkt zu finden, schon aus körperlichen Gründen ein eher schwer zu spielendes Instrument und besser für ältere Kinder geeignet. Wichtig für die kräftig klingende Posaune sei eine hohe physische und psychische Kraft, denn der Ton werde direkt mit dem Körper erzeugt.“, sagt Musiklehrer Heinz Schröder, der am Telemann Konservatorium unterrichtet. Während die Töne des Blechblasinstrumentes durch die Schwingung der Lippen entstehen, kann die Tonhöhe durch den beweglichen Zug beeinflusst werden. Dabei handelt es sich um ein gebogenes Rohr, das durch Rein- und Rausziehen verlängert wird. Damit ist es auch möglich, zwei Töne ineinander „schleifen“ zu lassen.
Im Magdeburger Telemann Konservatorium führt der Weg zur Posaune meist über das Instrumentenkarussell. Die Kinder lernen dann in der sogenannten „Blechschmiede“ alle Blechblasinstrumente kennen, um sich dann später für eines zu entscheiden. Musiklehrer Heinz Schröder lässt die Kinder zunächst aus „Schrottinstrumenten“, die aus selbst zusammengebauten Teilen bestehen, Töne entlocken. Danach steigen sie auf das vergleichsweise handliche Tenorhorn um, das bequem im Sitzen gespielt werden kann.
Nach etwa einem Jahr fällt dann die Entscheidung für ein bestimmtes Blechblasinstrument. Besonders motivationssteigernd sei für die Musikschüler des Telemann Konservatoriums der Einsatz in den Ensembles, der nicht nur für Zusammenhalt und neue Freundschaften sorgt, sondern auch die Ausbildung stärkt. Die Posaunenschüler strahlen, nicht zuletzt durch ihr Mitwirken im Domorchester, bei den Bläsern des Norbertusgymnasiums, im Hegelchor und anderen Ensembles in die ganze Stadt aus.
Interview mit Elisa Marie Bens, 11 Jahre, aus Magdeburg
Seit wann spielst du Posaune und wie bist du dazu gekommen? Seit dreieinhalb Jahren. Ich bin über das Instrumentenkarussell dazu gekommen. Erst habe ich Trompete und Tenorhorn gespielt, jetzt Posaune.
Wie oft übst du? Etwa viermal die Woche für 20 Minuten. Manchmal habe ich keine Lust, aber wenn ich einmal eingespielt bin, will ich gar nicht mehr aufhören.
Welches ist dein Lieblingsstück? Das Allegro von Anton Diabelli. Es ist sehr harmonisch, aber es gibt auch sehr schnelle Abschnitte.
Magst du mal im Orchester spielen? Na klar! Nach drei Jahren Unterricht darf man mitmachen, also wenn man das hohe „F“ spielen kann.