Auf dem Weg zum Rockstar
Niklas Großer lernt E-Gitarre bei Detlef Gralka
Wer seinen Nachwuchs musikalisch ausbilden lassen will, schickt ihn meist ins Konservatorium am Uniplatz. Was weniger bekannt ist: Sprösslinge, die sich nicht so sehr für Bach, Mozart und Co. erwärmen können, sind oft im „thiem20“, der Jazz-Rock-Pop-Abteilung des Konservatoriums, besser aufgehoben. Hier können sich die Jazzer und Rocker von morgen auch an der E-Gitarre ausbilden lassen.
Das typische Einstiegsalter ist etwa 10 Jahre, wobei zu den Schülerinnen und Schülern im „thiem20“ auch jüngere Schüler gehören. „Es gibt eine spezielle Schule für Rockgitarre, die für Kinder ab sieben Jahren konzipiert ist“, sagt Thiem-Leiter Detlef Gralka. Dank der „Shortscales“, wie die kleineren Kindergitarren heißen, ist es auch kein Problem schon früher einzusteigen. Shortscales sind relativ günstig zu haben, bereits für 200 bis 250 Euro ist ein ganzes Set inklusive Verstärker, Tasche, Stimmgerät und Plektren erhältlich. Da die Einsteigerinstrumente auch wieder verkauft werden, kann man beim Gebrauchtkauf noch ein paar Euro sparen.
Bereits nach einem Jahr können kleine E-Gitarristen in der Regel leichte Popstücke begleiten. Das Ziel des Unterrichts ist übrigens nicht unbedingt das Spiel in einer Band. Auch in Gitarrenduos oder als Begleitung für Sänger ist die E-Gitarre gefragt. Im „thiem“, wo etwa 45 Kinder und Jugendliche das gefragte Instrument lernen, gibt es mehrere Bands. Orientiert wird sich jeweils auf ein möglichst homogenes Spielniveau. „Wir hatten auch schon eine Band, die bestand aus lauter Anfängern“, erinnert sich Gralka. „Das ist problemlos möglich, weil wir die Noten selbst schreiben und dem jeweiligen Können der Schüler anpassen.“ (ks)
Niklas Großer 11 Jahre, lernt seit 3 Jahren E-Gitarre
Was magst du an deiner E-Gitarre?
Sie hat einen tollen Klang, man kann sie überall mit hinnehmen und spielen, und man hat soundmäßig viel mehr Möglichkeiten als mit einer klassischen Gitarre.
Was spielst du am liebsten?
Schnelle Titel, und rockige Klänge. Besonders mag ich „She hates me“ von „Puddles of Mudd“.
Wie oft übst du?
Nicht jeden Tag. Ich gehe noch zweimal die Woche zum Sport, da bleibt neben der Schule nicht so viel Zeit. Willst du mal in einer Band spielen? Irgendwann ja, auf jeden Fall!
Foto: Jugendkunstschule